Sonne, Mond und Sterne

Mein neues Hobby. Sternenfotografie.

 

Solche Bilder gehen etwas in die Hardware und somit steigern die kosten der Ausrüstung.

Aufgenommen sind alle Bilder mit einer Canon Eos 760D, einem guten Manfrotto Stativ mit Kugelkopf und dem Sigma 10-20 4,0-5,6.

Also keine Top Ausrüstung. Die kleine Kamera rauscht bei höheren Iso-werten und das Objektiv ist alles andere als lichtstark. Noch besser eignen sich die Kamera´s im Semiprofessionellen Bereich, oder noch besser, mit einem größeren Sensor. Objektive gibt es mehrere, die sogar weniger kosten. Allerdings haben diese keinen Autofokus, den man dafür eh nicht braucht, aber dann für andere Zwecke. Aber dazu später mehr.

 

Wichtig für Sternenfotografie ist ein Hauptmotiv. Man kann sich zum üben erst mal mit dem Stativ in den Garten stellen und in den Himmel fotografieren. dazu stellt man die einstellungen der Kamera so ein :

Manueller Modus

kleinste Blendenzahl

Iso 400 (zum testen)

Schärfenbereich am Objektiv auf unendlich.

30sekunden

RAW-Modus !

Schon solltet Ihr einige Sterne auf dem Bild haben. Das war die einfache Variante.

 

Zum Objektiv:

Es sollte ein Weitwinkel, oder Ultraweitwinkel sein. Muss natürlich nicht. Wenn man allerdings wie im Bild links, die Bäume mit Himmel mit einem 50mm 2,8 festhalten will, muss man 2-3 Bilder machen und daraus ein Panorama erstellen. Ist umständlich.

 

Dann sollte es Llichtstark sein.  Je lichtstäker desto besser. Wir brauchen Licht. Viel Licht.

Den Autofokus kann man vergessen. Durch den Sucher etwas scharf stellen  ist bei dem Bild links nicht drin. Da hätte ich das Gesicht in der Pfütze und das Live View Display zeigt auch nur schwarz an, weil es zu dunkel ist.

Deshalb stellt man den Fokus auf manuell und mit der Scala auf dem Objektiv oben auf unendlich. Also die umgedrehte 8.  Ultra Weitwinkel haben den Vorteil, dass trotz unendlichen Fokus, der Vordergrund trotzdem relativ scharf ist. Jetzt muss man sich nur merken wie die Kamera stand, danach das Bild kontrollieren und alles fein justieren. Deshalb geht die wahl zum 2. Weitwinkelobjektiv. In der Stadt, wo es hektischer ist und man kein Stativ braucht, ist der AF unentbehrlich.

 

 

 

Der Ort und die Zeit:

Das oben ist in Simmerath entstanden. Die nächste Stadt ist sehr weit weg und Wolken waren auch nicht viele da.

 

Das links ist das Wurmtal in Würselen. Nebelschwaden über den Wiesen, die Hecke, das kaputte Tor und der Vollmond erzeugten eine magische Atmosphäre, während hinten Aachen leuchtet.

 

Das blöde an der Sache ist Aachen und der Vollmond :-)

Der Himmel war so hell, dass es ausieht wie 9 Uhr morgens.

Also nicht unbedingt raus, wenn es Vollmond ist und wenn doch, in die andere Richtung fotografieren. Unten ist ein Beispiel mit Mond und dennoch mit Sternen. Die Nacht war klar, ohne Dunst und der Mond stand sehr tief. (Oder ich im Vergleich zum Wurmtal sehr hoch) Für die komplette Milchstraße gelten verschärfte Bedingungen. Dazu aber irgendwann mehr.

 

Wieder ein Beispiel von zu viel Lichtverschmutzung. Auf dem Feld in Birk entstanden.

 

Das war eigentlich das Wichtigste. Der Rest wird am Pc geregelt.

 

 

Ein weiterer Trick:

Jetzt haben wir helle Sterne, aber der Vordergrund kann trotzdem schwarz sein, weil es vor Ort sehr dunkel ist. Man kann nun die Kamera auf Minuten statt Sekunden stellen, was zu folge hat, dass der Vordergrund erhellt wird, aber die Sterne zu Strichen werden. Erdumdrehung anhalten geht nicht. Also Taschenlampe raus. Oder einen Blitz. Den Blitz nimmt man mit und läuft durch die Gegend und löst ihn per Auslöseknopf aus. Am besten nimmt man noch richtige bunte Difuser für den Blitz, oder bunte Bastelfolie, die man vor den Blitz hält . So bekommt man noch geile Lichteffekte hin. Aber es geht auch noch Kreativer. In den Bildern unten habe ich einfach das Auto gedreht und immer wieder mit der Zentralverriegelung das Auto geschlossen. Durch die gelben Blinker hatte ich meinen Effekt :-)

Alternativ macht man ein Bild für die Sterne und ein länger Belichtetes für den Vordergrund und setzt die Bilder am Pc zusammen.

Der Mond:

Das hier ist sehr einfach.

Das Objektiv mit dem größten Tele.

Kamera auf das Stativ. Bildstabilisator aus !!!!! Viele Teleobjektive haben ja einen. Ganz wichtig. AUS!!!!!!!!

Geringe Iso reicht, weil wir ja direkt Licht fotografieren. Dazu eine hohe Blendenzahl um möglichst viel scharf zu bekommen und eine kurze Belichtungszeit.

Ist die Zeit zu lang, haben wir einen hellen Punkt. Zu kurz, naja ihr wisst schon.

Spiegelvorauslösung bei einer Spiegelreflex verwenden. Je größer der Zoom desto anfälliger ist die Kamera für jeden Windhauch. Oder den Live View benutzen, da der Spiegel dann eh oben ist.

Das war es.

Weitere Tipps:

  • Je länger man belichtet, desto wärmer wird der Bildsensor und das Rauschen nimmt zu. Also nach einigen Aufnahmen mal etwas abkühlen lassen.
  • Der Liveview belastet den Sensor ebenfalls. Also nicht allzu lange anlassen und ebenfalls abkühlen lassen.
  • Mehrere Akkus. Langzeitbelichtungen gehen auf den Akku. Immer einen 2. dabei haben.
  • Bei kalten Wetter den Ersatzakku, oder sonstige Batterien warm halten. Bei kälte entladen sie sich schneller.
  • Wenn die Kamera eine Rauschunterdrückung hat ->aktivieren.
  • Stativ sollte klar sein.
  • NIEMALS VERGESSEN DEN BILDSTABILISATOR AUSZUSTELLEN. Auf dem Stativ bringt er nichts. Er will evtl. sogar sachen korrigieren, obwohl die Kamera still steht.
  • Ebenfalls solltet ihr eine Spiegelvorauslösung verwenden. Entweder die direkte, oder die aus der Liveview.
  • Fernauslöser, oder ein eingestellter Timer von 2 Sekunden aufwärts hilft gegen verwackeln.

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